Zerstörertyp: Der Zerstörer Z 23 war ein Zerstörer des Typs 36 A. Namensgebung: Morsename: ZS Flaggenname: 123 Friedenskennung: - Schiffsdaten: Kiellegung: 15. November 1938 Stapellauf: 15. Dezember 1939 Indienststellung: 15. September 1940 Bauwerft: Deschimag, Bremen Besatzung: 315 Mann Baukosten: ? Verdrängung: 3.605 ts maximal                                                                        15. September 1940 Länge über alles: 127 Breite: 12 m Tiefgang: 3,92 m vorn, 4,65 m achtern Maschinenanlage: 6 Dampfkessel Bauart Wagner-Deschimag; 2 Wagner-Dampfturbinen Anzahl der Wellen: 2 Leistung an den Wellen: 70.000 WPS Höchstgeschwindigkeit: 36 kn Fahrbereich: 2.174 sm bei 19 kn Bennstoffvorrat: 801 t Bewaffnung: Seeziel-Artillerie: 5 × 15,0-cm-L/48 Tk C/36 in Einzellafetten Flak: 4 × 3,7-cm-L/83-FlaMK C/30 in Doppellafetten, 5 x 2-cm Flak in Einzellafetten Torpedos: 8 x 53,3-cm Torpedorohre in zwei Vierlingssätzen mit insgesamt 12 Torpedos Wasserbomben: Vier Ablauframpen im Heck Minen: max. 60 Minen Ortungsgeräte: 1 GHG (Gruppen-Horchgerät), 1 Atlas-Echolot und 1 um 160° schwenkbares Sonar, FuMO 21 Kommandanten: 15. September 1940 Fregattenkapitän Friedrich Böhme 13. Mai 1942 Fregattenkapitän Heinrich Wittig 12. März 1942 Korvettenkapitän Helmut von Mantey                                                                                                                                                                                                                                                                Friedrich Böhme Beschreibung des Bootes: Der Zerstörer "Z 23" war das erste Boot des Typs 1936 A und erhielt als erster Zerstörer keinen Namen mehr. Das Boot war komplett hellgrau gestrichen, Geschütze und Schornsteinkappen waren dunkelgrau. Anfang 1941 wurde am vorderen Mast dicht unter der Kreuzrah ein Heuler angebracht. Im Sommer 1941 erhielt der Zerstörer für den Einsatz in der Biskaya einen Tarnanstrich. An den Brückennocks wurden Rettungsflöße angebracht, an und auf den Schutzschilden der Geschütze und auf dem mittleren Aufbau jenseits des achternen Schornsteins wurden ebenfalls Rettungsflöße angebracht. Im Sommer 1942 wurden auf der Back zwei 15-cm Geschütze in Zwillingslafette aufgestellt und ersetzten das 15-cm-Geschütz in Einzellafette. Allerdings erwies sich der Doppelturm als zu schwer ( mit Unterbau 65 t ), so das sich die Seeeigenschaften der Zerstörer stark verschlechterten. Da der Verdrängungsschwerpunkt, bei allen dt. Zerstörern sowieso schon zu weit vorne lag, nahmen die Vorschiffe durch den Einbau des Doppelturmes sehr viel Wasser über, welches den Waffeneinsatz stark behinderte , worauf bei stärkerem Seegang mit der Geschwindigkeit heruntergegangen werden musste. Obwohl die Zerstörer theoretisch mit der 15cm Bewaffnung den feindl. Zerstörern artilleristisch überlegen waren, erwiesen sie sich doch als Handicap, da die 15cm Granate per Hand geladen wurde und 45kg wog, ließ die Feuergeschwindigkeit gegenüber dem 12,7cm Geschütz nach. Lebenslauf: Der Zerstörer "Z 23" wurde am 15. September 1940 in Bremen für die 8. Zerstörer-Flottille "Narvik" in Dienst gestellt. Der Zerstörer verlegte in die Ostsee und absolvierte ein mehrmonatiges Versuchs-, Erprobungs- und Ausbildungsprogramm, welches von einer kurzen Restarbeitszeit in der Werft unterbrochen wurde, wo auch das Vorschiff nochmals umgebaut wurde. Am 21. März 1941 verließen "Z 23" und "Z 24" Kiel, um nach Bergen zu marschieren, wo sie am 23. März 1941 einliefen. Auf "Z 23" waren auf dem Marsch erhebliche Seeschäden aufgetreten. Am 26. März verließen "Z 23" und "Z 24" Bergen wieder, um den Kreuzer "Admiral Hipper" nach Deutschland zu geleiten. Am 28. März wurden die beiden Zerstörer im Skagerrak durch den Kreuzer entlassen, um anschließend wieder nach Bergen zurückzukehren. Am 29. März liefen die beiden Zerstörer wieder in Bergen ein. Am 30. März verließen die beiden Boote wieder Bergen, um den schweren Kreuzer "Admiral Scheer" in die Ostsee zu geleiten. Am 1. April erreichte der Verband Kiel. Hier gingen beide Zerstörer für kurzfristige Reparaturarbeiten in die Werft. Am 24. April führten die beiden Boote in der Ostsee Probefahrten durch. Am 19. Mai verließen "Z 23", "Hans Lody" und "Friedrich Eckoldt" ihre Ostseehäfen, um das Schlachtschiff "Bismarck" sowie den Kreuzer "Prinz Eugen" nach Norwegen zu geleiten. Am 22. Mai wurden die Zerstörer vom Verband entlassen und liefen in Trondheim ein. Am 25. Mai verließen die drei Zerstörer Trondheim wieder und erreichten am 26. Mai Wilhelmshaven. Am 10. Juni verlegte "Z 23" nach Kiel. Am Abend des 10. Juni liefen "Hans Lody", "Friedrich Eckoldt", "Karl Galster", "Z 23" und "Z 24" zusammen mit dem schweren Kreuzer "Lützow" aus Kiel aus, um mit diesem nach Norwegen zu verlegen. Am 12. Juni wurde der Verband vor Lindesnes von britischen Torpedoflugzeugen angegriffen Diese erzielten auf "Lützow" einen Treffer, wodurch der gesamte Verband nach Kiel zurücklaufen mußte, wo er am 14. Juni einlief. Am 16. Juni verließen "Z 23" und "Z 24" wieder Kiel, um nach Frankreich zu verlegen. Am 19. Juni liefen beide Zerstörer in Brest ein, wo sie der 5. Zerstörer-Flottille zugeteilt wurden. Vom 20.-24. Juli 1941 sichert Z 23 zusammen mit den Zerstörern Erich Steinbrinck, Friedrich Ihn, Bruno Heinemann, und Z 24 das Schlachtschiff Scharnhorst , das nach viermonatiger Hafenliegezeit in Brest erstmals wieder Gefechts- und Schießübungen in See durchführt. Am 24. Juli wird das Schlachtschiff Scharnhorst in La Pallice bei einem Bombenangriff der RAF schwer beschädigt. Am 21. August liefen "Bruno Heinemann", "Erich Steinbrinck", "Z 23" und "Z 24" in die Biskaya aus um den Hilfskreuzer "Orion" in die Girondemündung zu geleiten. Am 23. August lief der Verband in der Girondemündung ein, woraufhin die Zerstörer nach La Pallice zurückkehrten. Am 23. Oktober verließen "Z 23" und "Z 24" La Pallice, um nach Deutschland zu verlegen. Am 26. Oktober erreichten beide Zerstörer Wesermünde. Am 13. November verlegte "Z 23" nach Kiel. Von hier aus marschierten am 24. November "Z 23", "Z 27" und "Paul Jacobi" nach Aarhus und am 29. / 30. November nach Kristiansand-Süd. In mehreren Etappen marschierten die Zerstörer bis zum 12. Dezember nach Kirkenes. Am 16. Dezember verließen "Z 23", "Z 24", "Z 25", "Z 26" und "Z 27" Kirkenes, um an die Murmann-Küste vorzustoßen. Wegen Maschinenschadens blieb "Z 26" in Kirkenes zurück. Die restlichen Zerstörer liefen weiter nach Osten und stießen am 17. Dezember nachmittags etwa 14 sm nördlich von Kap Gorodeckij auf die beiden britischen Minensucher "Speedy" und "Hazard". "Speedy" wurde durch die Artillerie der Zerstörer beschädigt. Anschließend brachen die Zerstörer das Gefecht ab, da sie eine volle Ladung Minen an Bord hatten, und liefen nach Kirkenes zurück, wo sie am 18. Dezember einliefen. Am 23. Dezember erlitt "Z 23" einen Maschinenschaden, der in Norwegen nicht behoben werden konnte. Trotzdem blieb das Boot vorerst im Einsatz. Am 26. Dezember liefen "Z 24", "Z 23", "Z 25" und "Z 27" zu einem Aufklärungsvorstoß in das Seegebiet der Lofoten aus und kehrten am Folgetag zurück. Am 3. Januar 1942 verließen "Z 23", "Z 24", "Z 25" und "Z 27" sowie das S-Boot-Begleitschiff "Adolf Lüderitz" Tromsö und verlegten nach Kirkenes. Am 13. Januar liefen "Z 23", "Z 24" sowie "Z 25" zu einem offensiven Minenunternehmen in das Weiße Meer aus. In den ersten Morgenstunden warfen "Z 23" und "Z 24" in der Nähe des Kap Kacovskij 4 Minensperren. Anschließend liefen die Boote zurück nach Kirkenes. Am 20. Januar liefen "Z 23, "Z 24" und "Z 25" aus Kirkenes aus, um nach Tromsö zu verlegen. Kurz nach dem Auslaufen kam "Z 24" durch eine Grundberührung fest und wurde durch den nachfolgenden Zerstörer "Z 23" am Heck gerammt. "Z 24" wurde dabei am Heck beschädigt, "Z 23" wurde das Vorschiff aufgerissen. Da beide Boote nicht mehr einsatzbereit waren, liefen alle drei Boote wieder nach Kirkenes ein. Am 27. Januar liefen die Zerstörer erneut aus Kirkenes aus und erreichten am 28. Januar Tromsö. Von hier aus verlegte "Z 23" nach Trondheim, wo das Boot am 2. Februar in die Werft ging. Nach erfolgter Not-Reparatur marschierte der Zerstörer nach Bremerhaven, wo der Zerstörer eingedockt wurde. Im Zuge der Reparaturarbeiten erhielt der Zerstörer auf der Back zwei 15-cm Geschütze in Zwillingslafette aufgestellt und ersetzten das 15-cm- Geschütz in Einzellafette. Im August 1942 war der Zerstörer nach den Reparatur- und Umbauarbeiten wieder einsatzbereit. Ab dem 15. August geleitete der Zerstörer das Minenschiff "Ulm" nach Norwegen. Am 19. August erreichten beide Schiffe Narvik. Am 24. September liefen der schwere Kreuzer "Admiral Hipper" und die Zerstörer "Z 23", "Z 28", "Z 29" und "Z 30" zu einem offensiven Minenunternehmen bei Nowaja Semlja aus. In der Nacht zum 27. September warf der Verband seine Minen und lief am 28. September in den Altafjord ein. Am 1. / 2. Oktober verlegten "Admiral Hipper", "Z 23" und "Z 28" nach Narvik. Am 23. Oktober geleiteten "Z 23", "Z 28" und "Z 29" sowie "Friedrich Eckoldt" und "Richard Beitzen"  das Schlachtschiff "Tirpitz" und den schweren Kreuzer "Admiral Scheer" nach Trondheim, wo der Verband am Folgetag einlief. Am 7. November liefen "Z 23", "Z 28" und "Z 29" sowie die "Admiral Scheer" wieder aus Trondheim aus, um in die Ostsee zu verlegen. Anschließend lief "Z 23" nach Kopenhagen, wo der Zerstörer am 9. November einlief. In Kopenhagen stellte sich heraus, daß "Z 23" einen Bunkerriß hatte und eine Diesel-E-Maschine ausgefallen war. Am 12. November lief "Z 23" wieder aus Kopenhagen aus, um zusammen mit dem Kreuzer "Nürnberg" sowie "Z 29", Z 25" und "T 23" nach Trondheim zu marschieren. Am 15. November wurde der Verband mittags bei Stadlandet durch britische Flugzeuge angegriffen. Die Maschinen wurden durch das deutsche Flak-Feuer vertrieben. Am 18. November lief der Verband in Trondheim ein Hier ging der Zerstörer in die Werft, um die festgestellten Schäden zu reparieren. Vom 8. - 11. Februar 1943 verlegte "Z 23" zusammen mit der 8. Zerstörer-Flottille nach Kiel. Von hier aus führte der Zerstörer mehrere Ausbildungsfahrten in der Ostsee durch. Am 3. März verließ die 8. Zerstörer-Flottille ihre Nordseehäfen, um nach Frankreich zu verlegen. Am 8. März 1943 lief die Flottille in Bordeaux ein. Am 16. März verlegten "Z 23", "Z 24" und "Z 32" nach Royan. Am 28. März lief die 8. Zerstörer-Flottille mit "Z 23" aus Royan aus, um den aus der Gironde kommenden und auf dem Weg nach Japan befindlichen Blockadebrecher "Himalaya" in die Biskaya zu geleiten. Am 29. März machte der Frachter wieder kehrt, da er von der britischen Aufklärung erfaßt worden war. Am 30. März liefen "Z 23", "Z 24", "Z 32" und "Z 37" erneut in die Biskaya aus, um den aus Japan kommenden italienischen Blockadebrecher "Pietro Orseolo" aufzunehmen und in die Girondemündung zu geleiten. 140 sm westlich von Vigo konnten die Zerstörer den Blockadebrecher am 1. April 1943 aufnehmen. Auf dem Rückweg wurde der Geleitzug durch britische Flugzeuge angegriffen, welche auf der "Pietro Orseolo" einen Torpedotreffer erzielen konnten. Trotzdem konnte der Frachter am 2. Aprilsicher eingebracht werden. Am 8. April kehrte die 8. Zerstörer- Flottille nach Royan zurück. Am 1. Mai 1943 geleiteten "Z 23", "Z 24" und "Z 32" ein beschädigtes U- Boot nach Bordeaux. Am 8. Mai verlegte "Z 23" zur Maschinenüberholung nach La Pallice. Am 4. Juli wurde "Z 23" bei einem britischen Luftangriff auf "La Pallice" im Dock leicht beschädigt. Allerdings wurde das Dock beschädigt, so daß "Z 23" nicht mehr ausdocken konnte. Erst am 7. August gelang es, "Z 23" auszudocken. Am 10. / 11. August verlegte der Zerstörer nach Royan. Vom 28. - 30. August 1943 führte die 8. Zerstörer-Flottille in der Biskaya Übungen durch, ebenso am 20. / 21. September. Am 23. Dezember liefen "Z 23", "Z 24", "Z 27", "Z 32", "Z 37", "ZH1" sowie die 4. Torpedoboots- Flottille in die Biskaya aus, um den heimkehrenden Blockadebrecher "Osorno" aufzunehmen. In den frühen Morgenstunden des 25. Dezember kam es bei "Z 23" zu einem Wassereinbruch im Vorschiff. Das Boot wurde daraufhin zum Rückmarsch zur Gironde entlassen. Unterwegs wurden durch einen starken Brecher vier Mann der Besatzung über Bord gespült. Am 27. Dezember liefen "Z 23", "Z 24", "Z 32", "Z 27" und "Z 32" sowie die 4. Torpedoboots-Flottille erneut in die Biskaya aus, um den Blockadebrecher "Alsterufer" einzubringen. Dieser wurde jedoch am gleichen Tag, ohne einen Funkspruch absetzen zu können, von englischen Flugzeugen versenkt. Am 28. Dezember traf der deutsche Zerstörer- und Torpedobootsverband auf die britischen Kreuzer "HMS Enterprise" und "HMS Glasgow". Wegen des schweren Wetters und der hohen Wellen waren die artilleristisch überlegenen deutschen Boote nicht in der Lage, diese Überlegenheit auszuspielen. Im Artilleriegefecht wurden "Z 27", "T 25" und "T 26" von den Briten versenkt. Die restlichen Boote konnten sich nach Frankreich absetzen. Am 29. Januar 1944 liefen "Z 37", "Z 23" und "Z 32" zu Übungen in die Biskaya aus. Anschließend wurden verdächtige französische und spanischer Fischerboote kontrolliert. Kurz nach Mitternacht zum 30. Januar 1944 schwenkte "Z 32" plötzlich nach Backbord aus und rammte dabei "Z 37" an dessen Steuerbord-Seite. Kurz darauf explodierte auf "Z 37" ein Torpedo-Gefechts und löste schwere Brände aus. Es gelang der Besatzung, das Feuer zu löschen und den Wassereinbruch zu stoppen. "Z 32" stellte daraufhin eine Schleppverbindung zu "Z 37" her und schleppte diesen bis zum Nachmittag des 31. Januar nach Royan. Am 9. / 10. März 1944 geleiteten "ZH 1" und "Z 23" von Royan aus ein U- Boot durch die Biskaya. Am 17. / 18. März führten "Z 23", "ZH 1", "T 27" und "T 29" eine Geleitaufgabe vor der bretonischen Küste durch und liefen anschließend in Brest ein. Vom 20. /21. März verlegten "Z 23" und "Z H 1" in die Gironde-Mündung und am 30. März nach Paulliac. Am 11. April liefen die beiden Zerstörer in Royan ein. Am 26. und 27. April führten "ZH 1" und "Z 23" Übungen in der Biskaya durch und mußten dabei wiederholt Luftangriffe abwehren. Im Juni 1944 ging "Z 23" zu einer Werftliegezeit in die dortige Werft. Am 12. August 1944 wurde das Boot bei einem alliierten Bombenangriff auf La Pallice schwer beschädigt. Die Reparaturarbeiten wurden daraufhin eingestellt und das Boot am 21. August 1944 außer Dienst gestellt. Nach dem Krieg übernahmen die Franzosen das Boot und benannten es in "Leopard" um, ohne es jedoch wieder instand zu setzen. 1951 wurde das Boot abgewrackt. Text Quelle : www.lexikon-der-wehrmacht.de